Unverstellte Einblicke ins Berufsleben

29.07.2021

Amelie Silvester ist beim Land angestellt und ist dort für den Arbeits- und Gesundheitsschutz zuständig. Linda Arzberger arbeitet als wissenschaftliche Referentin bei der Bundesvereinigung Prävention und Gesundheitsförderung e.V. Sie beide haben an der Pädagogischen Hochschule (PH) Schwäbisch Gmünd Gesundheitsförderung und Prävention studiert. Über ihre Karrierewege nach dem Studium und die Zukunftsperspektiven informierten sie und weitere Absolventinnen und Absolventen die Studierenden bei der vierten und erstmals virtuell durchgeführten Veranstaltung „Berufsfelder der Gesundheitsförderung“.

„Die Veranstaltungsreihe ermöglicht unseren Studierenden im Bachelor- und Masterstudiengang einen praxisnahen Einblick in mögliche Arbeitsbereiche und bietet darüber hinaus eine Plattform zum Austausch und zur Vernetzung“, sagt Organisatorin Katja Schleicher vom Kompetenzzentrum Gesundheitsförderung der PH.

Aus erster Hand erfuhren die teilnehmenden Studierenden in insgesamt vier Veranstaltungen mit unterschiedlichen Schwerpunkten von den Absolventinnen und Absolventen, was ihre Tätigkeit als Gesundheitsförderin oder -förderer ausmacht. Sei es bei Kommunen, in der Selbstständigkeit, bei Krankenkassen, Unternehmen oder Verbänden. Auf diese Weise lernten die Studierenden auch verschiedene Einrichtungen und Institutionen im Berufsfeld Gesundheitsförderung und Prävention kennen.

Für die Studierenden bietet der Austausch mit den Ehemaligen und die Möglichkeit, Fragen zum Berufseinstieg zu stellen, einen unschätzbaren Mehrwert: „Gerade die persönlichen Einblicke in die Berufswelt motivieren dazu, sich weiterhin im Studium zu engagieren. Denn sie richten den Blick darauf, was möglich ist und wo die Reise hingehen kann. Die Erfahrungen der Absolventinnen und Absolventen machten deutlich, dass die wissenschaftlichen Kenntnisse und Fertigkeiten aus dem Studium später im beruflichen Alltag relevant sind und Anwendung finden“, sagt Studentin Michelle Sanwald.


 

Evaluation des IN FORM Projekts „Optimierung der Verpflegung in Kita und Schule"

01.06.2021

Essen und Trinken in Kita und Schule fördern Wohlbefinden und Leistungsfähigkeit von Heranwachsenden und sind deshalb auch zentrales Thema von Ernährungsbildung. Zur Verbesserung der Gemeinschaftsverpflegung und Ernährungsbildung begleitete das Landeszentrum für Ernährung Baden-Württemberg 10 Caterer, 10 Kitas und 3 Grundschulen im IN FORM Projekt „Optimierung der Verpflegung in Kita und Schule“. Jetzt wurde das Projekt vom Kompetenzzentrum Gesundheitsförderung der Pädagogischen Hochschule Schwäbisch Gmünd wissenschaftlich auf Herz und Nieren geprüft – und für gut befunden.

„Es hat sich bestätigt: Gutes Essen und Trinken in Kita und Schule ist eine Gemeinschaftsaufgabe! Kommunikation, feste Ansprechpersonen und Vernetzung aller an der Verpflegung Beteiligten sind wichtige Erfolgsfaktoren. Der Beratungsbedarf im Bereich der Gemeinschaftsverpflegung und Ernährungsbildung ist groß“, fasst Prof. Dr. oec. troph. Petra Lührmann vom Kompetenzzentrum Gesundheitsförderung an der Pädagogischen Hochschule Schwäbisch Gmünd die Ergebnisse zusammen.

„Schon nach zwei Coaching Einheiten konnte das Verpflegungsangebot deutlich verbessert werden, z.B. durch Einsatz von weniger Fleisch, Wurst und Kartoffelerzeugnissen und mehr Vollkornprodukten und Gemüse. Die Speisepläne wurden besser verständlich und die Allergenkennzeichnung besser. Es braucht aber meist ein gutes halbes Jahr, den Speiseplan und die damit verbundenen Abläufe und Kommunikationsprozesse für die Zertifizierung nach den Qualitätsstandards der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE) umzustellen“, so die Ernährungswissenschaftlerin.

Das IN FORM Projekt wurde im Sinne der Qualitätssicherung vom Kompetenzzentrum Gesundheitsförderung der Pädagogischen Hochschule Schwäbisch Gmünd unter Leitung von Prof. Dr. Petra Lührmann, Dr. Susanne Nowitzki-Grimm, Prof. Dr. Marlen Niederberger und M.Sc. Katja Schleicher umfassend evaluiert. Mit Hilfe eines neu entwickelten, dreistufigen online-Delphi-Verfahrens ist es den Expertinnen gelungen, die Erfahrungen der beteiligten Akteur*innen zu nutzen und daraus abgestimmte Handlungsempfehlungen für die weitere Optimierung der Verpflegung in Kitas und Schulen abzuleiten. Die Expert*innen sind sich einig: „Allen Kindern in Kita und Schule muss eine gesundheitsfördernde Verpflegung verpflichtend angeboten werden. Für die Umsetzung benötigen sowohl Caterer als auch Kitas und Schulen Unterstützung.“

„Die Auswertung hat bestätigt, dass das Landeszentrum für Ernährung insbesondere in den Bereichen Schulung, Weiterbildung, Prozessbegleitung sowie Aufklärung und Informationsbereitstellung wertvolle Unterstützung leisten kann“, erläutert Dr. Stefanie Gerlach, Leiterin des Landeszentrums für Ernährung. „Fehlende (zeitliche) Ressourcen in den Einrichtungen stellen die größte Barriere dar. Als Auftrag nehmen wir die Empfehlung der Expertinnengruppe mit, politische Entscheidungsträger stärker zu sensibilisieren, damit diese die nötigen strukturellen Rahmenbedingungen schaffen können“, so Gerlach.

Das IN FORM Projekt hatte zum Ziel, die Kommunikation bzw. Vernetzung zwischen allen Akteuren der Verpflegung zu verbessern. Zudem wurden Kitas und Schulen unterstützt, das Themenfeld Essen und Trinken zu stärken und in ihrer Einrichtung strukturell zu verankern sowie das Thema Verpflegung mit der Ernährungsbildung zu verknüpfen.

Gefördert wurde das Projekt durch das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) im Rahmen des Nationalen Aktionsplans IN FORM.

Den Kurzbericht der Projektevaluation und die Ergebnisbroschüre finden Sie hier.


 

Professionelle Gesundheitsförderung gefragter denn je

18.05.2021

Nicht nur Corona selbst macht krank, auch die Auswirkungen der Pandemie können gesundheitsgefährdend sein. Darüber waren sich AkteurInnen der Gesundheitsförderung der Pädagogischen Hochschulen Schwäbisch Gmünd und Heidelberg bei einem virtuellen Austausch ihrer jeweiligen Kompetenzzentren einig. Dabei ist, laut einer aktuellen Untersuchung, davon auszugehen, dass soziale Ungleichheiten die Gesundheitschancen weiter verschärfen. „Vor diesem Hintergrund wird die Bedeutung von Gesundheitsförderung und Prävention zunehmen“, prognostiziert Prof. Dr. Birte Dohnke, Mitglied des Leitungsteams des Kompetenzzentrums Gesundheitsförderung (KGZ) der Gmünder PH. Eine zentrale Aufgabe sei daher die Schaffung von gesundheitsfördernden Lebenswelten – z.B. in Kitas, Schulen oder Kommunen.

Ein Mittler zwischen diesen Lebenswelten und der Wissenschaft stellen die Kompetenzzentren für Gesundheitsförderung der beiden Hochschulen dar. An der PH Schwäbisch Gmünd ist dies das KGZ, an der PH Heidelberg das Zentrum für Prävention und Gesundheitsförderung (HD:ZPG). Sie greifen das vorhandene Know-how an den Hochschulen auf, bündeln es und bieten es in Form von Kooperationen an – sei es in den Lebenswelten Kommune, Schule und Betrieb sowie bei Bedarfsanalysen und Evaluationen, insbesondere in den Handlungsfeldern Bewegung, Ernährung und Stress. „Die Nachfrage nach der Expertise der Hochschulen im Bereich Gesundheitsförderung und Prävention ist sehr groß“, sagt Prof. Dr. Jens Bucksch vom HD:ZPG, „und sie wird voraussichtlich weiter steigen“, ergänzt Katja Schleicher, Geschäftsführerin des KGZ. Gute Berufsaussichten also auch für die Studierenden der Gesundheitsförderung der Hochschulen. Zumal sie in die Arbeit der Zentren direkt eingebunden sind und hierbei wertvolle praktische Erfahrung sammeln.

Beim virtuellen Gespräch tauschten sich die Leitungsteams der Zentren über gegenwärtige Herausforderungen aus, und die Gmünder, deren Zentrum 2014 gegründet wurde, teilten ihre bisherigen Erfahrungen. Des Weiteren loteten die TeilnehmerInnen eine mögliche Zusammenarbeit in Forschung und Lehre aus, um dem steigenden Bedarf nach professioneller Gesundheitsförderung gerecht zu werden.

Info

Kompetenzzentrum Gesundheitsförderung

Das Kompetenzzentrum Gesundheitsförderung der Pädagogischen Hochschule Schwäbisch Gmünd (KGZ) besteht seit 2014. Es ist Ansprechpartner für Unternehmen, Kommunen und weitere gesellschaftliche Institutionen, die mit der Hochschule kooperieren möchten. Zu den Kernaufgaben gehört die Koordination der Kooperationen und Dienstleistungsprojekte.

Zentrum für Prävention und Gesundheitsförderung

Das Zentrum für Prävention und Gesundheitsförderung der Pädagogischen Hochschule Heidelberg (HD:ZPG) wurde 2019 ins Leben gerufen. Es sollen Gesundheitsthemen über die drei Säulen Forschung, Lehre und Transfer innerhalb und außerhalb der Hochschule nachhaltig weiterentwickelt werden. Leitend ist bei allen Vorhaben ein interdisziplinärer Blick auf die Frage, wie Gesundheit erhalten und Krankheit vorgebeugt werden kann.